90 Jahre Bücherverbrennung
Am 10. Mai 2023 jährt sich die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten zum 90. Mal. Um daran zu erinnern, beteiligen sich Koblenzer Schüler:innen und Lehrkräfte mit einem Projekt auf Initiative von Kultur- und Bildungsdezernentin Dr. Margit Theis-Scholz aktiv an der Erinnerungskultur. Dazu folgen die Schulen dem Aufruf, sich am 10.05.2023 in der Stadtbibliothek Koblenz zusammenzufinden um über Bücher zu sprechen, die es ihrer Meinung nach auch in 90 Jahren noch geben sollte. Der Förderverein Lesen und Buch – Freunde der Stadtbibliothek Koblenz veranstaltet das Ereignis gemeinsam mit dem Kultur- und Schulverwaltungsamt durch Förderung des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Die von Schüler:innen ausgewählte Literatur wird mitsamt den schriftlich verfassten Begründungen weiterhin in der Stadtbibliothek zum Anschauen und Ausleihen ausliegen.
Zusätzlich werden mittels QR-Code die Flammen Realität: Die Teilnehmenden können sich durch Augmented Reality eine künstlerische Installation in der Stadtbibliothek anschauen um zu sehen, was damals vernichtet werden sollte. So erläutert Dr. Margit Theis-Scholz die Intention des Projekts: „Es ist wichtig zu begreifen, dass 1933 nicht einfach nur Bücher verbrannt werden sollten, sondern die Bücher Sinnbilder für Meinungsfreiheit, Kritik und Vielfalt darstellten. Mit dieser Aktion möchten wir insbesondere junge Menschen dafür sensibilisieren, dass jede Diktatur mit der Unterdrückung konträrer Meinungen beginnt.“ Begleitend zu der Veranstaltung werden ab dem 02.05. im Raum Koblenz Großflächenplakate auf die Jährung der Bücherverbrennung aufmerksam machen.
In Koblenz fanden keine Bücherverbrennungen statt, jedoch wurde die Bevölkerung in der Koblenzer Volks-Zeitung vom 10.05.1933 dazu aufgerufen, öffentliche Bibliotheken von „undeutschen Schriften zu säubern“.